Beitragsbild Mikrofone für YouTube Videos und Audio Podcasts - Die richtige Mikrofonauswahl Ratgeber

Mikrofone – Die Stimme muss klingen!

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Die richtige Mikrofon-Auswahl für
Deine Podcasts & YouTube Videos

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Der wichtigste Tipp!

Deine Stimme muss mit Deinem Mikrofon einfach nur gut klingen!

Grundlagenartikel Mikrofonauswahl: Ich habe es sicher bereits mehrfach auf der Site geschrieben. Aber, das kann man gar nicht oft genug wiederholen. Achte bei der Mikrofon-Auswahl  vor allem darauf, dass es Deine Stimme gut zur Geltung bringt. Zu ihrem Frequenzverlauf passt. Und nicht Deine Stärken verschlechtert. Oder Schwachstellen besonders hervorhebt.

Wie teuer das Mikro ist, von welchem Hersteller – oder, ob es cool aussieht, darf bei der Auswahl zunächst keine Rolle spielen. Denn ein optisch, cooles Mikro brauchst Du vielleicht für die Bühne. Im Studio aber spielt das Aussehen überhaupt keine Rolle. Nur die akustischen Qualitäten Deines Mikrofons sind zählen. Und hochwertige Mikrofone gibt es inzwischen auch in günstig.

Menschliche Stimmen sind verschieden. Dünn, hoch, tief, sonor, kräftig usw. Und auch alle Mikros sind unterschiedlich. Manche betonen die Höhen, andere die Mitten oder die tiefe Frequenzbereiche. Bei allen Mikrofonen wird Deine Stimme anders klingen. Und da brauchst Du eine zweite, dritte Person um zu beurteilen, welches Mikro mit genau Deiner Stimme den harmonischsten, rundesten Klang erzeugt. Nimm einen Audio-Profi, z.B Veranstaltungstechniker*In, Studio-Mischer*In, Musiker*In, Sänger*In, in ein Fachgeschäft mit. Sehr gut können das Live-Mixer von Bands beurteilen. Und teste, teste, teste!

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Irrtümer bei der Mikrofon-Auswahl

“Viel hilft viel!” Das stimmt ja auch in allen anderen Lebensbereichen eher selten. Bei Mikrofonen für Podcasts & YouTube Videos hat sich in den letzten Jahren ein Trend durchgesetzt, der nicht immer der Aufnahmequalität zu Gute kommt. Ich meine Großmembran Kondensatormikrofone im Vintage-Style. Denn diese “fetten” Pseudo-Status-Mikros, teils im Retro-/Vintage-Look, sind aus meiner Sicht nicht wirklich optimal für ein Podcast / YouTube Home-Studio. Denn sie sind für nicht schallisolierte Räume zu empfindlich.

So nehmen sie z.B. auch das Lüftergeräusch des Computers, ein vorbeifahrendes Auto, Hundegebell oder den Wutausbruch der pubertierenden Tochter usw. mit auf. Ganz anders ist das bei guten dynamischen Mikros, die ich gerade Anfängern und akustisch suboptimalen Aufnahmeräumen sehr empfehle. Nicht umsonst sind dynamische Mikrofone seit Jahrzehnten die Bühnenstars. Man denke nur an das legendäre Shure SM57 und seine Nachfolger. Aber sie sehen nicht so spektakulär aus. Wenn Du auf das Status-Feeling verzichten kannst empfehle ich für diesen Aufnahmezweck ein dynamisches Mikrofon. Na ja, ist vielleicht Ansichtssache. Eher aber wohl Dauerberieselung durch die Bilder und Marketing-Aktionen der Hersteller.

Denn die Hersteller fahren natürlich sehr gut mit ihrer Werbung für die coolen, stylischen, Vintage-Großmembran-Mikros. Und sie verkaufen – unerwartet für die Branche – diese Mikros derzeit an die Neuankömmlinge in der Podcast- & YouTuber Szene, wie geschnitten Brot. Ein Low-Cost Großmembran-Mikro hat aber mit einem teuren High-End Großmembran nichts, aber auch gar nichts zu tun. Wenn Du mal wirklich – für eine coole Gesangsstimme – deren seidigen Höhen und die luftige Transparenz linear im Profistudio einfangen willst. Leih Dir für diesen Zweck ein gutes Klassiker-Mikro a la Neumann, Sennheiser & Co. im PA-Verleih aus. Nur für den Aufnahmetag – mit Top Qualität – und für relativ kleines Geld.

Welche Mikrofoneigenschaften brauchst Du?

Unabhängig von der Funktionsweise – dynamisch oder Kondensator – sind zur optimalen Aufnahme und Mikrofonierung (Mikrofonposition) andere Faktoren entscheidend. Z.B. die Ausgewogenheit des Frequenzgangs und die Richtcharakteristik. Wichtig in Sachen Klang ist auch die Mikrofonpositionierung. Die kostet gar nichts. Hier ist viel Ausprobieren angesagt.

Der Mikrofon Frequenzgang

Beim Frequenzgang halte ich gute Mikros auch bis “nur” 16.000 Hz in den Höhen bei Sprachaufnahmen für absolut ausreichend. Wichtiger ist, dass der Frequenzgang möglichst linear ist. Also keinen Frequenzbereich unter-oder überbetont. Das ist bei günstigen oder Mittelklasse Mikrofonen aber eher selten. Um so wichtiger ist es, deshalb, dass der Frequenzverlauf des Mikrofons gut zu Deiner Stimme passt. Nochmal – testen, testen, testen! Vielleicht kennst Du ja Leute, die Mikrofone haben und kannst deren Equipment ausprobieren.

Die Richtcharakteristik von Mikros

Die Richtcharakteristik von Mikrofonen beschreibt aus welchen Richtungen die aufzunehmende Schallquelle am besten (intensivsten)  aufgenommen wird. Also die Empfindlichkeit des Mikrofons bezogen auf einen bestimmten Schalleinfallswinkel. Und das hat große Auswirkungen auf die Aufnahmesituation. Mann kann die Richtcharakteristik von Mikrofonen grob in drei Hauptarten und deren Mischformen unterscheiden. Jede eignet sich für bestimmte Aufnahmesituationen. So stellt sich vor dem Mikrofonkauf als erstes die Frage, was Du eigentlich aufnehmen willst.

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Was willst Du aufnehmen?

Podcast Interviews mit einem Mikrofon

Denn für ein Interview (2 Leute) an einem Tisch und nur einem Mikrofon brauchst Du ein Mikrofon, das Euch beide aufnehmen kann. Allerdings nimmt das auch sehr viele Nebengeräusche auf. Diese Charakteristik nennt man “Kugel” (rundum gleich empfindlich – omnidirektional) Eine etwas ausgefuchstere Form ist die sogenannte “Acht“. Die nimmt von 2 gegenüberliegenden Seiten besonders gut auf. (bidirektional)

Podcast-Aufnahme & nachträgliche Video-Vertonung

Sprichst Du alleine einen Podcast-Text oder eine nachträgliche Videovertonung in ein Mikrofon auf einem Tischstativ vor Deinem Rechner ein, sollte das Mikrofon möglichst in eine Richtung (Deiner) besonders empfindlich sein. Man bezeichnet die Charakteristik solcher Mikrofone als “Niere” oder auch cardioid.  Wie breit der optimale Schalleinfallswinkel der “Niere” ist unterschiedlich und hängt vom Mikro ab. Man unterscheidet “Breite Niere”, “Superniere” und “Hyperniere”. Wikipedia bietet eine sehr gute und anschauliche grafische Darstellung der verschiedenen Mikrofon Einfallswinkel.

Echtzeit Videoaufnahmen mit externem Mikrofon

Bist Du mit der Kamera und aufgesetztem externen Mikro unterwegs, brauchst Du ein Mikrofon mit einer möglichst extremen Charakteristik – nur in Richtung des aufgenommenen Videomotivs. Das nenn man “Keule” oder directional. Auch als Shot-Gun Mikrofon bekannt. Denn Du willst ja möglichst wenig Geräusche mit aufzeichnen. Sondern vor allem den Ton der Person/en auf die Deine Kamera gerichtet ist.

Für welches Aufnahmegerät ist das Mikro?

Grundsätzlich kannst Du jedes Mikrofon irgendwie an allen Geräten anschließen. Allerdings brauchst Du eventuell Adapter und Zusatzgeräte. Das mag ein kleines Accessoire sein, wie ein Lightning Adapter um einen für Android Mobiles oder Kameras gedachten 3,5 Klinkenstecker im TRS- (3-polig – üblich bei Kameras)) oder TRRS-Format (4-polig – üblich bei Smartphones und Tablets) an ein iPhone anzuschließen. Oder aber auch ein schwereres Geschütz, wie ein Analog / Digital Wandler (A/D), wenn Du ein Mikrofon mit dem defacto Profi Audio-Anschlussstandard XLR anschließen willst. Manches klappt auch gar nicht. USB-Mikrofone sind wirklich nur für USB-Anschlüsse geeignet. Eine Ausnahme ist das bei uns sehr beliebte Shure MV7* Das besitzt beide Anschlüsse – USB und XLR – und mehr.

Jedenfalls lohnt es sich vor dem Mikrofonkauf gut zu überlegen an welches Aufnahmegerät das Mikrofon angeschlossen werden soll. Und dann ein Mikrofon mit einem dafür geeigneten Stecker zu erwerben. Das spart jede Menge Nerverei. Und auch Kosten für unnötige Extras. Was uns weiter zur Frage des verfügbaren Budgets führt.

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Welches Budget hast Du verfügbar?

Wenn Du das Endgerät und die gewünschte Charakteristik für Dein Vorhaben bestimmt hat kannst Du im Rahmen Deines Budgets auf die Suche gehen. Zu überlegen ist zunächst auch noch, ob Du mehrkanalig aufnehmen willst – z.B. für Interviwes, mit 2 Mikrofonen. Wenn das Dein Hauptzweck ist empfehle ich 2 dynamische XLR-Stecker Mikrofone + A/D-Wandler oder Aufnahmegeräte, wie den von uns gerne genutzten und empfehlenswerten Tascam DR-40X Audio-Recorder*

Echter Test oder Fake-Test?

Echte Preisvergleiche sind schwierig. Denn manche Anbieter bundeln ihr Mikrofon mit Stativ oder/und Mikrofonspinne, Popschutz, Windschutz etc. Und ich warne ausdrücklich vor der Testermafia im Netz. Angebliche, eigene Tests, oft aber stimmt das gar nicht. Auch wir machen ja keine “echten” Vergleichstests. Aber wir behaupten das auch nicht. Jedoch, wir nutzen im Studio viel unterschiedliches Mikrofon-Equipment. Und wir vergleichen dann automatisch im Job die Ergebnisse nach unserem subjektiven Höreindruck. Manches können wir empfehlen. Anderes halt nicht. Das nutzen wir dann aber auch selbst nicht und es kommt in die Schublade. Jedenfalls machen wir keine Empfehlungen zu Artikeln, die wir nicht selbst nutzen und gut finden. Und schon gar nicht Empfehlungen gegen Bezahlung. Daher haben wir alle unsere Geräte über den Fachhandel selbst gekauft und vollständig bezahlt.

So können wir in vielen Preissegmenten Geräte für die verschiedenen Anwendungen aus unserer eigenen Erfahrung empfehlen. Natürlich nur die, die bei uns wegen ihrer positven Eigenschaften und Qualtät auch gerne eingesetzt werden. Zusätzlich habe ich eine Video Playlist zu Mikrofonen bei YouTube angelegt. Dort findest Du jede Menge ausgewählter Reviews und Tutorials zum Thema Mikrofone von YouTuber*Innen, die echt Ahnung haben. Also nix gegen Affiliate Links für geleistete Arbeit, gute Artikel, Recherchen, Reviews, Erfahrungsberichten oder echte Tests. Wenn Dir ein Video hilft vergib gerne mal ein Daumen hoch und eventuell auch ein Abo.

Aber die “Affiliate-Schleudern”, die von der Zahnbürste bis zum Großrechner angeblich alles testen, lehnen wir ab und warnen davor. Leider gesellen sich zunehmend auch bekannte Printmedien, Zeitungen und Zeitschriften dazu. Wir können derzeit keinen “Tester” in Sachen Mikrofone empfehlen. Echte und gute Tests finden wir meist nur bei den Verbraucherorganisationen, wie Stiftung Warentest, Espresso etc. Leider gibt es zu Mikrofonen für Podcast-Recording und YouTube Video-Vertonung derzeit noch keine Tests von denen.

Preissegmente Mikrofone

Wir haben 5 Mikrofon-Budget Klassen unterschieden.

  • Micro-Budget bis ca. 50€
  • Mini-Budget 50 bis ca. 100€
  • Low-Budget 100 bis  200€
  • Mittelklasse 200 bis ca. 500€
  • Oberklasse & Spitzenklasse über 500€ – eine Neuanschaffung ist für Podcasts und Videovertonung nicht nötig.
    Aber das Mikrofon kann ja eh nie gut genug sein. Daher natürlich bereits vorhandenes Top-Equipment gerne nutzen.

Mikrofon Vergleichbarkeit – Äpfel & Birnen

Denke Dir bei Preisvergleichen ein Mikrofon immer als das komplette Schallwandlungs-Equipment.
Dazu gehört alles, was dazu nötig ist um analogen Audiodaten in einer digitaler Form in ein Aufnahmegerät zu transportieren.

Klassischer Audio-Standard ist ein XLR Mikrofon, mit einem guten Vorverstärker und einem schnellen und präzisen Analog/Digital-Wandler (A/D) zusammen als Aufnahmekette. In einem USB Mikro ist das alles schon mit drin. Entsprechend weniger wertig kann daher die Mikrofonkapsel eines USB-Mikros im Vergleich zu einem etwa gleich teuren Mikrofon mit XLR-Anschluss (XLR = Audio Standard für den Mikrofonanschluss) sein. Für das braucht man zusätzlich einen externen A/D-Wandler. Weitere notwendige Extras oder Bundle-Bestandteile sind Kabel, Stativ, Mikrofonspinne und Popschutz & Windschutz. Bundles mit Komplettzubehör sind nicht mit einzelnen Mikrofonen zum gleichen Preis vergleichbar.

Mikrofon-Anschluss- & Betriebsarten

Dabei ist es zunächst unerheblich, ob es sich um ein dynamisches oder ein Kondensatormikrofon handelt. Abgesehen davon, dass Kondensato-Mikros mit einer so genannten Phantomspannung versorgt werden müssen. Es geht darum, welche Steckerart benutzt wird. Und ob die Wandlung von analogem Signal zu einem digitalen Datum extern oder intern im Aufnahmegerät geschieht.

1. Wandlung analog zu digital im Aufzeichnungsgerät

Die einfachste Variante Audio via Mikrofon aufzunehmen ist der direkte Anschluss eines externen Mikrofons via analogem 3,5 mm Mini-Klinkenstecker an einen Computer, ein Smartphone, eine Kamera oder ein Tablet. Je nach Gerät sind die Buchsenformate dafür  TRS (3-polig), TRRS (4-polig) oder Lightning (für iPhones). Die Wandlung der analogen Signale in digitale Daten erfolgt hierbei im Aufzeichnungsgerät.

Da aber fast alle in diesen Geräten intern, standardmäßig verbauten A/D-Wandler noch zu langsam sind um Audio nahezu in Echtzeit in digitale Daten zu wandeln. Und dazu meist eine geringe “Wortbreite” und Auflösung nutzen ist diese Lösung qualitativ – auch für semiprofessionelle Audioaufnahmen – derzeit aus unserer Sicht noch unbefriedigend. Das mag sich mit den nächsten Gerätegenerationen ändern.

Für Podcasts und Videovertonung empfehlen wir die interne Wandlung im Gerät derzeit nicht. Wenn Du gerade aber gar kein Geld hast. Ein sehr günstiges und mit Abstrichen, zum Start durchaus brauchbares analoges Head-Set für eine Wandlung im Aufzeichnungsgerät wäre das Turtle Beach Atlas One Gaming Headset*. Wenn Dein Computer oder Smartphone schnell genug wandelt wäre das der wohl günstigste Einstieg in den Podcast- und YouTube-Kosmos. Das Lavalier-Mikrofon des Head-Sets hat eine ganz gute Charakteristik. Der Frequenzgang kann im Vergleich zu teureren Modellen zwar nicht mithalten, ist aber noch akzeptabel. Und Du bekommst ja auch noch einen guten Kopfhörer dazu. Der Turtle Beach Kopfhörer bietet den von dieser Firma gewohnten, guten, bassigen Sound. Das Set ist für um die 50€ zu haben, Stand heute..

2. Externe Wandlung analog zu digital mit separatem A/D-Wandler

Hier werden die digitalen Daten mit extra Equipment außerhalb des Aufzeichnungsgerätes erzeugt. Und bereits im Digitalformat an das Aufnahmegerät übergeben. Unterschiede gibt es aber auch hier. Nämlich bei der Daten Wortbreite z,B. 12, 16 oder 24 Bit. Und bei der Datenauflösung Z.B. 44,1, 48, 96 oder 192 kHz.

Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Audio-Aufnahmequalität, da bei der Wandlung in das digitale Format mit niedrigen Wortbreiten und Abtastraten ein Teil der Daten verloren geht. Das digitale Resultat weist im Vergleich zum analogen Original Defizite auf. Und das ist durchaus hörbar. Audioaufnahmen mit 12-Bit Wortbreite und 44,1 kHz klingen um Klassen schlechter, als solche mit 24-Bit und 192 kHz Auflösung. Und zwar bei jedem Mikrofon und jeder Mikrofonart.

Deutlich wird das bei den so genannten USB-Mikrofonen im Vergleich zu hochwertigeren, separaten  Wandlern mit integriertem Vorverstärker. Denn bei USB-Mikrofonen ist ein A/D Wandler im Kabel oder Stecker verbaut. Und er ist nicht austauschbar. Der Wandler ist bei den günstigen Modellen oft auf 16-Bit und 48 kHz limitiert. Ein in dieser Klasse aus unserer Sicht akzeptables USB-Mikrofon für kleines Geld inklusive integriertem Wandler mit 24-Bit und 48 kHz wäre das Elgato Wave 1* für derzeit um die 100€.

Neuere Modelle bieten eine noch etwas höhere Auflösung. Z.B. das zum Elgato Wave 1 baugleiche Elgato Wave 3*. Der hier integrierte Wandler bietet eine Auflösung von 96 kHz. Das Mikrofon kostet dann etwa 145€, Stand heute. Das dürfte ein günstiger Kompromiss von Preis und Qualität sein. Das Elgato Wave 3 wird bei uns zusammen mit einem extra Kopfhörer bei Online Meetings auch an Office Rechnern gerne eingesetzt. Mit durchaus annehmbarer Qualität. Das Preisleistungsverhältnis und die Audioqualität dieses USB-Mikrofon/Wandler Sets war noch vor wenigen Jahren zu diesem Kampfpreis unvorstellbar.

Unser Favorit bei den USB -Mikrofonen, ist aber eindeutig das Shure MV7* Das kostet zwar nochmal ca. 50€ mehr, liegt also etwas über 200€. Und es gibt diverse Bundles mir allem Drum & Dran, wie Stativ, Spinne, Popschutz etc. für etwas über 300€. Aber auch das USB-Mikrofon selbst bringt es noch ein paar Extras mit. So z.B. einen extra XLR Anschluss zur analogen Aufnahme  neben dem digitalen USB Kabel. Einen Kopfhöreranschluss. Und die Steuerungmöglichkeit der Mikrofonvorverstärkung, des Kopfhörerpegels, der Monitormischung und der Stummschaltung über die Touchpanel-Schnittstelle. Und mehr. Die Wortbreite ist 24-Bit. Die Auflösung 41,1 oder 44 kHz. Das könnte zwar etwas mehr sein. Aber das Mikro klingt einfach gut. Eine gute Abstimmung aller Komponenten.

Zum Vergleich: Ein externer, dedizierter Wandler für via XLR angeschlossene Mikrofone hat in der Billigstausführung, wie dem Behringer U-Phoria UMC22* für unter 50€ etwa die gleichen technischen Daten. Aber schon für ein paar Euro mehr gäbe es Ausführungen, die 24-Bit Wortbreite und 192 kHz Auflösung bieten können. Der günstigste ist derzeit der  Behringer U-Phoria UMC202HD* für zur Zeit etwa 70€. Das darf man bei Preisvergleichen also nicht gleichsetzen. Denn nun kommt ja noch das Mikrofon – ein XLR-Mikrofon, dazu. Dafür hätte man dann bei Gleichpreisigkeit für das Paket Mikrofon und Wandler noch ca. 180€ verfügbar. Und da gibt es doch ein paar geeignete Kandidaten.

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XLR-Mikrofone – Dynamisches- versus Kondensator-Mikro

Ich selbst bevorzuge dynamische Mikrofone! Die sind für schnelle Podcasts und Interviews in nicht schalloptimierten Räumen optimal. Sie vermeiden unerwünschte Nebengeräusche weitgehend. Und sie klingen bei der Sprachabbildung für mich nicht weniger transparent, und luftig in den hohen Mitten und Höhen, als Kondensatormikrofone in einer vergleichbaren Podcast-Preisklasse bis ca. 500€. Vor allem die günstigen Kondensator-Mikros begeistern mich überhaupt nicht. Eine Ausnahme sind die etwas besseren  Lavalier-Kondensatormikrofone als Ansteckmikrofon mit Rundumcharakteristik. Zumindest, wenn sie ohne an der Kleidung zu scheuern, korrekt angebracht sind. Sehr empfehlen kann man hier das aus gutem Grund beliebte RØDE SmartLav+* im günstigen Segment um die 60€. Oder mit etwa 140€ höherpreisig, das Shure WL183* – hier sind die Mikrofonkapseln tauschbar. Und es gefällt uns sehr gut.

Bei den aktuellen dynamischen Mid-Budget Mikrofonen neigen wir zum Shure SM7B* für ca. 370€ wenn Du etwas Geld hast, halten wir das für eine optimale Startinvestition. Auch noch ganz ok – und nur etwa halb so teuer wäre das Rode Procaster* Mikrofon. Eines der wenigen dynamischen Großmembran-Mikros in dieser Preisklasse, das mir gut gefallen hat. Und auch das Rode Podmic* für ca. 100€ kann ich gerade noch empfehlen. Ich habe alle 3 in meinem Mikrofon-Koffer. Da sie auch bühnen- und instrumententauglich sind bei Life Gigs. Ich selbst nehme für meine Stimmlage am liebsten mein über 40 Jahre altes, dynamischen beyerdynamic Mikro (damals über 1.000 DM), weil es gut zu meiner bassigen Stimme passt. Die Tiefen nicht noch zusätzlich betont und die Mitten und Höhenanteile gut in Szene setzt. Da brauche ich dann gar keinen Equalizer mehr.

Bei den Kondensator Großmembranen besitze ich neben alten Schätzen auch ein Neueres beyerdynamic, das meiner tiefen Stimme entgegenkommt und ihr Luftigkeit bei Mitten und Höhen verpasst. Dazu auch nicht superempfindlich auf Nebengeräusche reagiert. Das ist das beyerdynamic M 90 Pro X*. Auch so in der 300€ Liga. Die Günstigeren, die ich probiert hatte haben mich nicht überzeugen können. Wenn ich ein trockenes, schalldichtes Studio habe und wirklich ein Großmembran Mikrofon nutzen will, verwende ich  die bekannten Kondensatormikrofon Klassiker. Wenn Du neu startest und ein richtig gutes Kondensator-Mikro willst aber nicht genug Budget für die Oberklasse hast, lieber etwas warten und sparen. Und bis dahin ein solides dynamisches Mikrofon nutzen.

Ein sehr spannendes, duales Mikro was die Anschlüsse betrifft (USB & XLR) ist das Shure MV7X*. Das gefällt uns sehr gut. Es sieht dem soliden SM7B nicht nur optisch ähnlich. Es klingt auch ähnlich. Kostet aber mit aktuell ca.200€ nur 2/3 des beyerdynamic M90 Pro X. Klasse ist die duale Anschlussmöglichkeit. Mit USB als schlanke Alternative, wenn ich mal mit kleinem Gepäck unterwegs bin.

Audio-Interface – A/D-Wandler

Die günstigsten 2-Kanal AD/DA-Wandler mit 24 Bit und 192 kHz Abtastrate liegen bei ca. 70€. Das ist unglaublich  Z.B. der Behringer UMC 202HD Audiophile* den ich wirklich empfehlen kann. Ich hab zwar auch hochwertige RME-Wandler und Channel Strips als Vorverstärker fürs Pro-Studio im Einsatz, aber für Podcasts in Klasse Qualität tuts der Kleine vollauf.

Deshalb verwende ich für Podcast und YouTube Video Voice Over meist das kleine Besteck. Das ist ein richtig altes, dynamisches Beyerdynamic Mikrofon und den Behringer-Wandler. Die Firma Behringer hat bei Musikern und Studioleuten nicht den Status, wie die etablierten Premium Audiohersteller. Ich finde das nicht wirklich fair. Denn die Qualität ist für Home-Studios allemal gut genug. Und das Preis-Leistungsverhältnis ist geradezu fantastisch. Irgendwo haben auch die Mucker & Mixer die auf Status stehen ein Behringer-Teil versteckt haha. Jedenfalls reicht ein Wandler dieser Klasse für Podcasts und für die YouTube Video Vertonung  völlig aus.

Moderne externe Wandler machen den Job richtig gut. Und sie sind in der Regel besser, als die USB Mikros integrierten. Dazu kann man sie auspegeln, hat einen Kopfhöreranschluss, Outs und ist nicht auf ein Gerät mit USB-Anschluss angwiesen. Auch der integrierte Vorverstärker ist sehr ok. Hey Leute das hätte vor 15 Jahren 1.000€ + gekostet.

Kabel und Adapter

XLR-Kabel

XLR Kabel bekommst Du schon ab 5€. Ein sehr gutes, abgeschirmtes XLR Kabel kostet jedoch ca. 15-20€. Und das solltest Du Dir gönnen um Brumms auszuschließen. Ich hab mal Amazon’s Choice mit dem UGREEN ausprobiert und bin bis heute dabei geblieben und  kann es empfehlen. Das UGREN 2m XLR Mikrofonkabel*  kostet ca. 15€. Das ist so ein mittlerer Preis für ein 2m XLR Kabel Es gibt auch XLR Kabel für 5€. Du kannst aber auch 50€ + für namhafte Marken ausgeben.

TRS, TRRS, Lightning Adapter

Je nachdem, welchen Standard Dein Mikrofon mit 3,5 mm Klinkenstecker hat, brauchst Du Adapter. Zum Beispiel nutzen Kameras in der Regel den 3-poligen TRS-Standard. Smartphones (Android), Computer, Tablets nutzen zumeist den 4-poligen TRRS-Standard. Und iPhones nutzen Lightning.

Mikrofone mit 3-poligem TRS (für Kameras)

Mikrofone mit 4-poligem TRRS (für Android, Tablets, Computer )

Fazit – unsere Empfehlung

Wir arbeiten am liebsten mit dynamischen Mikros in XLR Ausführung und externem Low-Budget Wandler. Das ist für unter 500€ in guter Qualität realisierbar. Um die 200€ wirst Du aber wohl ausgeben müssen um den Minimalstandard für Audio-Recording zu übertreffen. Denn auch bei Videos gilt – der Ton ist für die Akzeptanz wichtiger als das Bild. Eine Gute Wahl.

Weiterführende Links


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Audio- & Bildnachweis

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