Grimms Märchensammlung 005
Der Wolf und die sieben jungen Geislein
Hier das Märchen vom Wolf und den sieben jungen Geislein. Eigentlich grausam aber bei den Kids sehr beliebt. Die ahnen schon, dass die Geschichte doch noch gut ausgeht. Wir sehen es genau so, wie Bruno Bettelheim in seinem Buch – “Kinder brauchen Märchen”*. Und Erwachsene auch. 😉
Wir hatten großen Spaß beim Erzählen dieser Märchen für unsere Kids. Auch bei Make’n GO Studios ist es uns immer noch eine große Freude ab und zu gemeinfreie Märchen- und Sagentexte einzusprechen und dann mit Musik zu unterlegen.
Hier präsentieren wir Euch das 5. Märchen der Märchensammlung der Gebrüder Jacob & Wilhelm Grimm:
“Der Wolf und die sieben jungen Geislein“. Aus dem Buch – Kinder- und Haus-Märchen, Bd. 1. Berlin, 1812.
Als Podcast und auch als Text unseres Audio Skripts. Abgesehen von den Auszeichnungen und Zeilenumbrüchen ist dieser Text des Audio-Skripts in der Originalfassung von 1812 – und in der originalen Schreibweise erfasst worden.
Wir wünschen Euch ganz viel Spaß damit – Eure SissiSorglos & LuposFun
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Märchen – Der Wolf und die sieben Geislein
Der nachfolgende, gemeinfreie Text des Märchens “Der Wolf und die sieben Geislein ” von den Gebrüdern Grimm wurde vom sehr empfehlenswerten Deutschen Textarchiv – in der alten Schreibweise – übernommen. Hier das Audio Skript für den zugehörigen Make‘n GO Studios Märchen Podcast
Eine Geis hatte sieben Junge,
die sie gar lieb hatte und sorgfältig vor dem Wolf hütete.
Eines Tags, als sie ausgehen mußte, Futter zu holen,
rief sie alle zusammen und sagte:
“liebe Kinder, ich muß ausgehen und Futter
holen, wahrt euch vor dem Wolf und laßt ihn
nicht herein, gebt auch Acht, denn er verstellt
sich oft, aber an seiner rauhen Stimme und an
seinen schwarzen Pfoten könnt ihr ihn erkennen;
hütet euch, wenn er erst einmal im Haus ist,
so frißt er euch alle miteinander.”
Darauf ging sie fort,
bald aber kam der Wolf vor die Hausthüre und rief:
“liebe Kinder, macht mir auf,
ich bin eure Mutter und hab’ euch schöne Sa-
chen mitgebracht.”
Die sieben Geiserchen aber sprachen:
“unsere Mutter bist du nicht, die hat
eine feine liebliche Stimme, deine Stimme aber
ist rauh, du bist der Wolf, wir machen dir nicht
auf.”
Der Wolf ging fort zu einem Krämer
und kaufte sich ein groß Stück Kreide, die aß er
und machte seine Stimme fein damit.
Darnach ging er wieder zu der sieben Geislein Hausthüre
und rief mit feiner Stimme:
“liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin eure Mutter,
jedes von euch soll etwas haben.”
Er hatte aber seine Pfote in das Fenster gelegt,
das sahen die sieben Geiserchen und sprachen:
“unsere Mutter bist du nicht, die hat keinen schwarzen Fuß, wie du;
du bist der Wolf, wir machen dir nicht auf.”
Der Wolf ging fort zu einem Bäcker und sprach:
“Bäcker, bestreich mir meine Pfote mit frischem Teig,”
und als das gethan war, ging er zum Müller und sprach:
“Müller, streu mir fein weißes Mehl auf meine Pfote.”
Der Müller sagte nein.
— “Wenn du es nicht thust, so freß ich dich.”
Da mußte es der Müller thun.
Darauf ging der Wolf wieder
vor der sieben Geiserchen Hausthüre und sagte:
“liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin eure Mutter,
jedes von euch soll etwas geschenkt kriegen.”
Die sieben Geiserchen wollten erst die Pfote sehen,
und wie sie sahen, daß sie schneeweiß war
und den Wolf so fein sprechen hörten,
glaubten sie es wäre ihre Mutter und machten die Thüre auf,
und der Wolf kam herein.
Wie sie ihn aber erkannten, versteckten sie sich geschwind,
so gut es ging, das eine unter den Tisch,
das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen,
das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank,
das sechste unter eine große Schüssel,
das siebente in die Wanduhr.
Aber der Wolf fand sie alle und verschluckte sie,
außer das jüngste in der Wanduhr, das blieb am Leben.
Wie der Wolf seine Lust gebüßt, ging er fort,
bald darauf kam die alte Geis nach Haus.
Was für ein Jammer! der Wolf war da gewesen
und hatte ihre lieben Kinder gefressen.
Sie glaubte sie wären alle todt,
da sprang das jüngste aus der Wanduhr,
und erzählte, wie das Unglück gekommen war.
Der Wolf aber, weil er sich vollgefressen,
war auf eine grüne Wiese gegangen,
hatte sich in den Sonnenschein gelegt
und war in einen tiefen Schlaf gefallen.
Die alte Geis dachte daran,
ob sie ihre Kinder nicht noch erretten könnte,
sagte darum zu dem jüngsten Geislein:
“nimm Zwirn, Nadel und Scheere und folg mir nach.”
Darauf ging sie hinaus
und fand den Wolf schnarchend auf der Wiese liegen:
“da liegt der garstige Wolf,”
sagte sie und betrachtete ihn von allen Seiten,
nachdem er zum Vieruhrenbrot meine sechs Kindlein hinuntergefressen hat,
gieb mir einmal die Scheere her:
“Ach! wenn sie noch lebendig in seinem Leibe wären!”
Damit schnitt sie ihm den Bauch auf,
und die sechs Geiserchen,
die er in der Gier ganz verschluckt hatte,
sprangen unversehrt heraus.
Sie hieß sie gleich hingehen
und große und schwere Wackersteine herbeitragen,
damit füllten sie dem Wolf den Leib,
nähten ihn wieder zu, liefen fort,
und versteckten sich hinter eine Hecke.
Als der Wolf ausgeschlafen hatte,
so fühlt’ er es so schwer im Leib und sprach:
“es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum!
es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum!
was ist das? ich hab’ nur sechs Geiserchen gegessen.”
Er dacht, er wollt einen frischen Trunk thun,
das mögt’ ihm helfen und suchte einen Brunnen,
aber wie er sich darüber bückte,
konnte er vor der Schwere der Steine sich nicht mehr halten,
und stürzte ins Wasser.
Wie das die sieben Geiserchen sahen,
kamen sie herzu gelaufen,
und tanzten vor Freude um den Brunnen.
Ende des Märchens “Der Wolf und die sieben jungen Geislein”
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Make’ GOs Märchenstunde -Links
- Make’n GO Studios: Übersichtsseite Make’n GOs Märchenstunde Podcasts
- YouTube: YouTube VideoPodcast “Der Wolf und die sieben Geislein”
- Make’n GO Märchenstunde: Playlist im Make’n GO YouTube-Kanal
- Deutsches Textarchiv Original Scan & Text: “Der Wolf und die sieben Geislein”
Bildnachweis
- Bild von Sarah Richter auf Pixabay
- Cover & Grafikdesign: SissiSorglos
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